Sicherlich wird seine Lebensgeschichte irgendwann verfilmt. Und sicherlich wird dieser spannende Abenteuerfilm ein Erfolg. Nachfahre einer ungarischen Adelsfamilie, Fremdenlegionär, Geschäftsmann, Vater von fünf Kindern (darunter einer der populärsten französischen Präsidenten), Künstler, Schriftsteller - sein Leben ist tatsächlich leinwandreif.

"Als ich nach Paris kam, musste ich auf der Strasse schlafen - ohne Geld, ohne Arbeit. Ich war ein Flüchtling. Und nach zwanzig Jahren war ich ein Millionär. Und 2007 wurde mein Sohn zum Präsidenten dieses Landes gewählt".

Pál István Ernő Nagybócsai Sárközy (Sárközy von Nagybócsa, Sarközy de Nagy-Bocsa) kam 1928 in Budapest zu Welt. Seine Familie gehörte zum ungarischen Adel, deren Ursprünge zurück bis 1628 reichen, als ihr Kaiser Ferdinand II., König von Böhmen und Ungarn, den Adelstitel verlieh.

1944, mit Ankunft der Roten Armee, floh Pal nach Westeuropa. Nach zahlreichen Abenteuern in Österreich und einer kurzzeitigen Rückkehr in seine Heimat, kam der junge Sarkozy 1946 nach Baden-Baden, wo er sich in die französische Fremdenlegion rekrutieren lies. Sarkozy diente in Algerien, aber 1948 verließ er die Legion, weil er nicht an dem blutigen Krieg in Indochina teilnehmen wollte. Er ließ sich in Marseille nieder, zog aber schon bald nach Paris. Von nun an ging es für den künftigen Vater des französischen Präsidenten nur noch bergauf. Im Jahr 1950 heiratete er Andre Mallah (Andrye Mallah) — Jurastudentin und die Tochter des bekannten Arztes, der im respektablen 17. Arrondissement praktizierte. Das Paar bekam drei Söhne: Guillaume (1952), Nicolas (1955) und Francois (1957). Diese Ehe blieb nicht die einzige. Heute lebt Pal Sarkozy mit seiner vierten Frau, Ines, die er 1970 heiratete.

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Jahre später beschrieb Sarkozy seine erste Zeit in Paris: «Es habe 15 Tage gebraucht, um einen Job zu finden, ein Jahr, um eine Ehe zu schließen, und zehn Jahre, um Vater von drei Kindern zu werden und mein eigenes Business auf die Beine zu stellen». Im Jahr 1960 gründete er seine eigene Werbeagentur Studio Sarkozy. Die Firma bringt ihm Millionen. Zu Beginn des neuen Jahrhunderts, wird er sie aufgeben, um sich endlich der Kunst zu widmen.

Im Jahr 2004 fand die erste Ausstellung des Künstlers statt, damals noch mit Werner Hornung. Seitdem zählt sein Portfolio über 18 Ausstellungen weltweit. Im Jahr 2010 erschien sein autobiographisches Buch «Tant de vie».

Im September 2011 fand in der Moskauer Tsereteli Art Gallery die Retrospektive «Bewusstlos» statt — eine Ausstellung gemeinsamer Werke von Pal Sarkozy und Werner Hornung. Diese Kooperation, die als digitale Kunst definiert wurde, war in vielen kulturellen Hauptstädten der Welt von Amsterdam bis Madrid ausgestellt.

ZITATE:

"Ich malte mein ganzes Leben lang, von der Kindheit an. Es begann alles mit den Wänden in dem Zimmer, wo ich schlief. Mit sechs Jahren, in der Schule, entdeckte ich die Kreide. Dann begann ich mich für die Skulptur zu interessieren. Allerdings habe ich es nie geschafft, dies wirklich zu lernen... Nun habe ich eine große Wohnung auf Ibiza, wo ich den ganzen Sommer lang male".
"Als ich zum ersten Mal nach Paris kam, musste ich auf der Straße schlafen - ohne Geld, ohne Arbeit. Ich war ein Flüchtling, und zwanzig Jahre später wurde ich ein Millionär. Erst im Jahr 1976 erhielt ich den französischen Pass, und im Jahr 2007 wurde mein Sohn zum französischen Präsidenten gewählt".
"Ich gründete meine Marketingfirma. Zu unseren Kunden zählten große Unternehmen, wie Schickedanz, Givenshy, Biotherm . Mein Arbeitstag dauerte in der Regel 12 - 13 Stunden. Deshalb war ich richtig froh, als ich vor zwölf Jahren die Möglichkeit hatte, mich nur mit der Kunst zu beschäftigen. Zunächst arbeitete ich mit dem Computergrafiker Werner Hornung zusammen und wir haben eine Menge von Ausstellungen weltweit durchgeführt, auch in Moskau. Aber vor zwei Jahren habe ich beschlossen, selbständig zu arbeiten".
"All die Jahre werden meine Bilder immer irgendwo ausgestellt - in Monaco, auf Ibiza, in Madrid, Moskau, Budapest".
"Mein erster Gedanke, als mein Sohn die Präsidentenwahl gewonnen hatte, war - "Ich kam in dieses Land als Flüchtling, und jetzt ist mein Sohn der Präsident diese Landes".
"Zurab Tsereteli habe ich in Ungarn kennen gelernt. Er hat mich nach Moskau eingeladen. Dort wurde mir der Ehrentitel der Russischen Kunstakademie verliehen. Von Moskau aus gingen meine Bilder nach China, Buenos Aires und in die ganze Welt".
"Im September 2011 fand in der Moskauer Tsereteli Art Gallery die Retrospektive "Bewusstlos" statt - eine Ausstellung gemeinsamer Werke von Pal Sarkozy und Werner Hornung. Diese Kooperation, die als digitale Kunst definiert wurde, war in vielen kulturellen Hauptstädten der Welt von Amsterdam bis Madrid ausgestellt"